Warum das Kind in der Polenta kocht
Die Autorin
Aglaja Veteranyi wurde 1962 in Bukarest geboren, in eine Familie von Zirkusartisten. Ab 1965 tritt sie mit ihrem Vater auf der Bühne auf. 1967 flieht die Familie vor dem Regime von Ceaucescu und verlassen den Zirkus. Sie finden Zuflucht in der Schweiz, in Zürich, und treten dem Ensemble des Zirkus Knie bei. 1979 beginnt Aglaja eine Schauspielausbildung und beginnt zu Schreiben. 2002 brachte sich Aglaja Veteranyi in Zürich um.
Warum das Kind in der Polenta kocht ist ihr einziges auf Französisch übersetztes Buch. Darin erzählt Aglaja vom Zirkus, von ihrer ungewöhnlichen Familie, vom Exil, und von den Schwierigkeiten, hier ihren eigenen Platz und ihre Identität zu finden.
„In jeder neuen Stadt grabe ich ein Loch in die Erde vor unseren Wohnwagen, stecke ich meine Hand hinein, dann meinen Kopf und höre, wie Gott unter der Erde atmet und kaut. Manchmal will ich mich ganz zu ihm hinabgraben, trotz meiner Angst, von ihm gebissen zu werden.
Gott ist immer sehr hungrig.
Er trinkt auch gerne von meiner Limonade, ich stecke einen Halm in die Erde und gebe ihm zu trinken, damit er meine Mutter beschützt. Und ich lege ihm auch ein wenig vom guten Essen meiner Mutter ins Loch.“
„Nüchtern und intensiv verkörpert Isabelle-Loyse Gremaud die Erzählerin von Warum das Kind in der Polenta kocht.“
Florence Michel / La Liberté
„Meine Puppen dürfen auch nicht allein auf die Strasse. Wenn wir uns hier so verstecken müssen, weiss ich nicht, warum wir weggegangen sind von zu Hause. Wir dürfen nie wieder zurück, das ist verboten. Meine Grossmutter ist zu Hause vor Kummer und Sehnsucht gestorben. Meine Mutter sagt, hier ist alles viel besser, und weint.“
Encouragement de la culture
Loterie Romande
Karl und Sophie Binding Stiftung